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Zusammenarbeit der Organisationen bei verschiedenen Schadenslagen

Landratsamt Villingen-Schwenningen lädt zum Seminar "Zusammenarbeit der Organisationen bei verschiedenen Schadenslagen" in die Fachhochschule Villingen-Schwenningen.

Am Samstag, dem 21. April 2007, lud das Landratsamt Villingen-Schwenningen nun schon zum elften Mal Führungskräfte aller Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben (BOS) zum diesjährigen Seminar an die Fachhochschule Villingen-Schwenningen, Hochschule für Polizei, ein.
Manfred Pfeffinger vom Landratsamt VS organisierte ein sehr anspruchsvolles Programm.
Nach der Begrüßung durch Landrat Karl Heim folgte ein Einführungsreferat des Stv. Stadtbrandmeisters aus Freiburg, Christian Brauner, mit dem Thema: Die Risikolandschaft der Zukunft aus Sicht der Feuerwehr.
Danach verteilten sich die Teilnehmer aus Feuerwehren, Polizei, DRK, Bergwacht, MHD, LNA, Einsatznachsorgeteams, der Bundeswehr und des THW auf insgesamt 5 Workshops mit den folgenden Themen:

Verbesserung der Einsatzführung
Massenanfall von Verletzten: Zusammenarbeit der Organisationen
Unwetterereignisse: Können wir uns darauf vorbereiten?
Weitläufiger Stromausfall: Welche Vorbereitungsmaßnahmen sind sinnvoll?
Einsatznachsorge: Umgang und Nutzen für Führungskräfte

Am Workshop Weitläufiger Stromausfall, vorbereitet und durchgeführt von Dipl. Ing Klaus Gaßmann von den Stadtwerken Villingen-Schwenningen, nahm der THW Fachberater des OV Laufenburg, Johannes Eschbach, teil.

Der großflächige Stromausfall im Winter 2005 in Nord-Rhein-Westfalen hat dazu geführt, dass weite Flächen und zahlreiche Städte und Gemeinden mehrere Tage ohne Strom auskommen mussten. Nach dem die Meteorologen einen Anstieg von Unwetterereignissen prognostizieren, kann man auch in unseren Regionen einen weitläufigen und mehrtägigen Stromausfall nicht ausschließen. Wie können sich die Hilfsorganisationen, Städte und Gemeinden und die Bevölkerung auf ein solches Ereignis vorbereiten. So lautete die Aufgabenstellung für den zwei geteilten Workshop.

Im Workshop am Vormittag wurde zunächst vorgestellt:

  • Die Struktur der Stromversorgung
  • Die Abhängigkeiten bei Stromausfall
  • Die Einflüsse auf die Infrastruktur wie z. B. bei der Wasser- und Gasversorgung und bei der Abwasserentsorgung.

Die Gesellschaftlichen Auswirkungen in den Bereichen:

  • Private Haushalte
  • Landwirtschaft
  • Industrie
  • Dienstleistungsbereiche
  • Gesundheitswesen / Pflegebereiche


Die Fragestellung an die Teilnehmer lautete:
Ab welcher Eskalationsstufe des Ausfalls der Stromversorgung kann man von einer Katastrophe sprechen?
Das Ergebnis der Teilnehmer:

Nach 8 Stunden kann ein Stromausfall zu einer Katastrophensituation werden, inbesondere wenn die Störung ein großes Gebiet umfasst und es Hinweise darauf gibt,  dass diese Störung länger als 24 Stunden andauern wird.
Im zweiten Workshop am Nachmittag, ging es dann um die Maßnahmen der öffentlichen Einrichtungen im Katastrophenfall. Ausgehend von einem fünftägigen Stromausfall, wie im Münsterland geschehen, galt es zum einen die Aufgaben der einzelnen Hilfsorganisationen in einem beschriebenen Krisenszenario zu ermitteln und zum anderen die möglichen Schwachstellen und die erforderlichen Verbessungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Die Zusammenarbeit der Organisationen als Aufgabenziel der gesamten Veranstaltung, ausgehend von klimatischen Veränderungen, stand im Vordergrund. Die Folgen der Erderwärmung werden von den Medien vermehrt in den Vordergrund gestellt. Dies kann auch an den Behörden und Organisationen für Sicherheitsaufgaben nicht spurlos vorübergehen. Dies aufzuzeigen, Richtungen und Möglichkeiten zur Bewältigung solcher Ereignisse zu erarbeiten, wenn zum Teil auch nur ansatzweise, ist dieser Veranstaltung gelungen.

Johannes Eschbach
THW-Fachberater