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Jahrestag des Unwetters Mitte Juli 2021

Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die Deutschland je erlebt hat: das Unwetter Mitte Juli 2021. Für das Technische Hilfswerk (THW) folgte der größte Einsatz in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte. Über mehrere Monate leisten die Helferinnen und Helfer des THW rund 2,6 Millionen Einsatzstunden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen. Rund 17.000 Einsatzkräften aus allen 668 THW-Ortverbänden waren im Einsatz – und somit auch der Ortsverband Laufenburg.

„Das war ein riesiger, physisch wie psychisch anspruchsvoller Rettungseinsatz mit großen technischen und logistischen Herausforderungen“, erinnert sich Tobias Roming. Er ist Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Laufenburg. Der Ortsverband Laufenburg war mit drei Fachgruppen insgesamt 7 Mal im Einsatz.

Tief „Bernd“ hinterließ in weiten Teilen Deutschlands, aber vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ein Bild der Zerstörung. Überflutete Städte, zusammengebrochene Infrastruktur und zerstörte Gebäude waren einige der Folgen. Das THW war daraufhin mit allen 25 Typen seiner Einheiten und Teileinheiten gefragt. Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben war lang: Von Pumparbeiten über das Räumen von Trümmern, der Strom- und Wasserversorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung, Deichverteidigung, der Baufachberatung oder dem Brückenbau – das THW konnte seine gebündelte Expertise einbringen und bringt sie teilweise weiterhin ein. Denn abgeschlossen ist der Einsatz noch nicht, die Hilfe des THW wird auch ein Jahr nach der Katastrophe benötigt.

Aufgabe des Ortsverbandes Laufenburg war es unter anderem, im Bereitstellungsraum, der als Basislager für die Rettungskräfte dient, für die ca. 5000 Rettungskräfte, die mit über 1000 Fahrzeugen angereist waren, die Abstellplätze der Fahrzeuge zu bewirtschaften. Ein Bereitstellungraum gleicht einem großen Feldlager mit Zeltunterkünften, sanitären Anlagen, Küchen, Werkstätten und Sanitätsstationen. Tobias Roming, als verantwortlicher Leiter des Feldlagers, bereitete mit seinem Team die Einsatzkräfte auf ihren Dienst vor und war auch in der Nachsorge bei traumatischen Erlebnissen der Hilfskräfte tätig. Zugführer Sebastian Thoma und Gruppenführer Tobias Hessel hatten mit ihren Gruppen die Aufgabe, abgeschnittene Ortschaften mit Straßen zu erschließen und die Wasserversorgung zu sichern. Hierfür war es z.B. notwendig, eine mit schweren Lastwagen befahrbare Straße zu einen Hügel zu bauen, auf dem eine riesige Wasserblase als Wasserreservoir zum Einsatz kam. Hier leistete der neue schwere Radlager des Ortverbandes Laufenburg gute Dienste.

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

Wollen auch Sie sich ehrenamtlich in einer Hilfsorganisation professionell bei Unfällen und Katastrophen engagieren, dann kommen Sie doch unverbindlich an einem Montag um 19:30 Uhr zu einem Dienstabend des Ortsverbandes Laufenburg.

Fotos: Roming  Bericht: Hansen

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