Der Ortsverband Bad Säckingen stellte unter Leitung von Stefan Prommersberger die Infrastruktur für die Leistungsschau der Ortsverbände (OV) Bad Säckingen, Laufenburg und Waldshut-Tiengen zur Verfügung. Als Gäste und Beobachter waren ebenfalls Melanie Welte vom Landesverband Baden-Württemberg und Frank Bullinger von der Regionalstelle Villingen-Schwenningen gekommen.

Nach Begrüßung durch die Gastgeber des OV Bad Säckingen, Uwe Meitinger und Stefan Prommersberger, skizzierte Melanie Welte vom Landesverband Baden-Württemberg den Auftrag und die rechtliche Einbindung des THW in Deutschland.

Der Beauftragte des THW-Ortsverbandes Waldshut-Tiengen Christian Hipp erläuterte in seinem Vortrag die Bedingungen unter denen das THW regional zum Einsatz kommen kann. Hier liegen genaue Vorschriften vor. Interessant für die Schweizer Gäste war der Umstand, dass im Fall von Katastrophen und schweren Unglücken nach einem Deutsch-Schweizer Abkommen von 1986 gegenseitige Hilfe in den direkten Anrainerkreisen/Kantonen auch staatsübergreifend möglich ist. Für einen solchen Fall sei es der einfachste Weg, einen THW-Fachberater über die übergreifende Leitstelle in Waldshut oder über die Kantonale Notrufzentrale anzufordern. Ein solcher Einsatz könne innerhalb von ca. 30 Minuten beginnen. In der Runde beantwortete Christian Hipp Fragen zu Anzahl der Einsätze, Personalrekrutierung, Finanzierung und Personalstand der Ortsverbände des THW.

Die Fähigkeiten der technischen Züge, die THW-Ortsverbände bereitstellen können, wurde den Gästen in sieben Stationen praktisch vorgeführt. Der Ortsverband (OV) Waldshut-Tiengen zeigte die Möglichkeiten der Notinstandsetzung und Notversorgung und erläuterte die Kommandofunktion bei den Einsätzen am Beispiel der Zugtrupps. Der OV Säckingen hatte eine Station für die Wiederherstellung von Infrastruktur (Strom, Wasser, sanitäre Anlagen, Unterkünfte) sowie eine Station für Bergung und schwere Bergung mit hydraulischen Hebern und Hebekissen vorgeführt. Hiermit könnten sogar Lokomotiven angehoben werden. Und der OV Laufenburg präsentierte einen Drucklufterzeuger für den pneumatischen Betrieb von Bohrern und Meißeln.

Über die Standardausrüstung hinaus verfügen die Ortsverbände über Spezialkompetenzen (siehe auch angefügte Bilder). So gibt es im OV Bad Säckingen eine Gruppe Ortung, die mit einer Drohne ausgestattet ist und diese 40 Minuten lang bis zu Windstärke 6 fliegen kann, um Personen zu finden. Darüber hinaus ist sie mit High-Tech-Lauschern ausgestattet, um damit z.B. Klopfgeräusche von Verschütteten zu orten. Der OV Waldshut-Tiengen verfügt über ein ganzes Arsenal von leistungsfähigen Spezial-Pumpen, die z.T. auch stark verschmutztes Wasser fördern können. Das Prachtstück hat eine Leistung von 5000 L/Min. Beeindruckend hier die Einleitvorrichtung in Form einer großen Edelstahltonne, die starke Erosion an der Einleitstelle verhindert. Es stehen Schlauchlängen bis zu 500 m Länge zur Verfügung. Der OV Laufenburg hat als Spezialgebiet „Räumung“. Hier gehört ein leistungsfähiger 16t Radlader mit Niederhalterschaufel zur Ausrüstung. Darüber hinaus besitzt der OV Laufenburg ein Abstützsystem Holz, das leider nur als Modell präsentiert werden konnte, da das Original vor wenigen Tagen in einem Noteinsatz verbaut wurde.

Nach viel praktischer Anschauung und Konzentration war dann gegen 14:00 Uhr bei allen der Hunger groß. Jan Bachmann, Ben Gedlich und Matthäus Stürz vom OV Bad Säckingen hatten ein leckeres Salatbuffet und saftige Grillköstlichkeiten vorbereitet, die gerne nebst Getränken angenommen wurden.

In persönlichen Gesprächen beim gemeinsamen Mittagessen bewerteten die Schweizer Gäste die Veranstaltung als äußerst interessant und beeindruckend.

Folgende Punkte wurden besonders gewürdigt

• die beeindruckende technische Ausstattung (auch mit Großgeräten)
• die Vielzahl der Geräte und somit das breite Einsatzspektrum des THW
• die Bedienung der Geräte durch ausgebildetes Personal
• die ehrenamtliche Arbeit der Helfer
• die Kulanz der Arbeitgeber, einen THW-Helfer für einen Einsatz freizustellen

In seinen Schluss- und Dankesworten regte der Präsident des Aargauischen Zivil-Schutz-Verbandes Herr Brem Romuald eine gemeinsame Übung an. Er lobte das Ehrenamt der THW-Helfer und würdigte die Veranstaltung und einen regelmäßigen Austausch der Hilfsorganisationen als einen sehr wichtigen Baustein für das KKKK- Prinzip. In Krisen, Kompetenz, Köpfe, Kennen. Diese Veranstaltung habe einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung einer Situation geleistet, von der alle hoffen, dass es sie nie geben wird. Als Dank für Organisation, Verpflegung und Einsatz überreichte er den Ortsbeauftragten (OB) Bad Säckingen Stefan Prommersberger, OB Christian Hipp aus Waldshut-Tiengen und dem stv. OB Thomas Döbele aus Laufenburg einen Geschenkkorb mit Schweizer Köstlichkeiten.

Bericht und Fotos: THW:Carsten Hansen